Donnerstag, 7. Januar 2010

In Gedanken an unsere Jungs

... "unsere" betrifft m.g. und mich=)

Heute arbeitete ich 12 Stunden lang - eine Zeitspanne, die sich lange anhört, hier aber wie im Winde vergeht! Es ist so viel zu tun und viel zu sehen, so dass man überhaupt nicht merkt, wie es Abend wird. Heute bewegte ich mich zwischen Salas de partos (Geburtssääle) und Salas de operaciones (Operationssääle) hin und her - hier eine vaginale Geburt, da ein Kaiserschnitt, dort eine Zervixkonisation (macht mann, wenns an der Öffnung der Zervix eine Gewebe herausschneidet, das eine abnorme Histologie zeigt, sprich aus welchem sich ein Krebs entwickeln könnte). Das schönste Erlebnis des heutigen Tages war ein Kaiserschnitt einer Indigena. Ich wusste, dass Zwillinge in diesem kugelrunden Bauch steckten und freute mich auf das Assistieren bei der Geburt dieser kleinen Geschöpfe. Als die noch verschmierten Babys in der Wärme lagen und im Duo schreiten, kam ein Gefühl von Zufriedenheit in mir hoch und ich dachte an unsere Jungs in der Schweiz und konnte - obwohl nur einen Bruchteil davon - fühlen, wie sich die Mama gefühlt haben muss, als die beiden das Licht der Welt erblickten.

Ein Doctor, so nennt man hier jeden, Doctora sagt man uns frauen (jaaa, auch uns!) fragte mich heute, als gerade eine Frau sich am wälzen war und schmerzerfüllt stöhnte, wieviele Kinder ich haben möchte, jetzt wo ich all das sehe... Irgendwie hat er ja recht, aber ich antwortete ihm, dass dieser Teil des Kinderkriegens nur ein kleiner Bruchteil dessen ist, was man später alles erleben darf. Darauf schwieg der junge Mann...=)

Und ich? Ich freue mich auf jede weiter Geburt eines gesunden Kindes!


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