Dienstag, 26. Januar 2010

4. Wochenende

Mein Gott war das wieder ein Wochenende, das meinen Nachholbedarf an Ferien erhöht hat! Freitag nach der Arbeit relaxten wir mit Daquiri und zwei Freundinnen am Pool - ein guter Start ins Wochenende! Später waren wir dann an einer Geburtstagsparty eingeladen, es gab 90 Jahre zu feiern. Nachdem wir uns aufgebrezelt hatten fuhren wir in den Club David, ein Lokal, wo nur reiche Leute verkehren. Wir fuhren mit dem Auto bis zum Eingang des Gebäudes, ein Chacho parkierte unser Auto und wir traten ein in den riesigen, menschengefüllten Urwald mit Pflanzen beschmückten Saal. Nach ein paar netten Gesprächen mit diversen Leuten wurden wir mit diversen Köstlichkeiten versorgt - man muss sich jedesmal genau überlegen, was man wirklich essen will, damit man am Schluss auch ja nicht platzt!

Um nach diesem Festmahl nicht gleich mit vollem Magen schlafen gehen zu müssen, gingen wir mit einem netten Gynäkologen ins Zentrum, wo wir uns unseren Seco gönnten. Nach etwa 3 Stunden gesellten sich immer betrunkere Leute zu uns, überhäuften uns mit Komplimenten und beschütteten uns in ihrer Trunkenheit mit Bier, also machten uns auf nach Hause, schliesslich wollten wir uns auch für den kommenden Tag erholen.

Am Samstag fuhren meine Kollegin und ich per Collectivo ins Zentrum zum Shopping. Mein Gott, für Frauen ein Paradies! Kleiderläden über Kleiderläden, Schmuck und Ohrenringe zu Spottpreisen... Es war schnell klar, dass wir mit vollen Säcken zurückkehren würden. Das Shopping hier gestaltet sich jedoch teils etwas schwierig - sobald du in ein Geschäft einen Fuss setzt, folgt dir eine Angestellte wie eine lästige Fliege, als hättest du gerade einen in die Hose abgeseilt... Nein nein, so macht shoppen keinen Spass! Zum Glück gabs aber auch Geschäfte, in denen anscheinend Insektenkiller versprayt wurde und wir kehrten glücklich und mit vollen Säcken zurück.

Am Abend gingen wir in eine Parillada essen - ich war im Paradies angekommen! Doch was sollte ich nur wählen?! Am liebsten hätte ich von jedem Menu probiert. Ich entschied mich für Costillitas de Cerdo mit Yuca, Chimichurri und Salat.


Nach diesem herrlichen Abendmahl fuhren wir mit meiner Familie in den Supermarkt. Beim Aussteigen aus dem Wagen erblickten meine Kollegin und ich einen Mann, den wir zuerst als Junkie abstempelten. Beim näheren Hinsehen leuchten in unserem Medizinergehirn die Alarmglocken: der Arme gerade einen Herzinfarkt erlitten. Wir rannten hin um ihm zu helfen. Schnell wurde uns klar, dass wir nichts von den 4 Dingen bei uns hatten, die man bei einem akuten Herzinfarkt hätte verabreichen sollen. Wàhrend wir nach Leuten schrien, sie sollen die Ambulanz rufen, bedrängte uns die Tochter oder Freundin des Patienten, er wolle nicht ins Spital. Wir versuchten ihr klar zu machen, dass dieser Mann sterben würde, wenn er nicht bald eine Therapie bekommen würde und riefen dann ein Taxi, da keiner der Anwesenden die Telefonnummer der Ambulanz wusste!

Nach diesem hitzigen Erlebnis fuhren mit 2 netten Jungs ins Casino, nicht zum Gamblen, sondern um Seco zu trinken, uns zu unterhalten, zu tanzen und Musik zu hören. Um 05:00 fielen wir todmüde und mit einer beginnenden Goma ins Bett!

"Hallo Meitschi, ufschta, gömr!" weckte uns Tia 2,5 Stunden aus dem Tiefschlaf - schöner Moment! Wir waren immer noch betrunken und wollten eigentlich nur schlafen. Aber wir wussten, was uns erwarten würde: ein Tag auf dem Boot in den Manglares und ein Ziel, das Träume wahr werden lässt: Strand, Palmen, Meeresschildkröten, Krebse, Delfine, frischen Kokosnüssen... Als wir schon eine Stunde auf dem am Hafen stehenden Boot geschlafen hatten, mussten wir das Deck wieder verlassen, weil der Motor uns einen Streich spielen wollte=( Nach langem Hin und Her - die Diskussion glich einem Hühnerstall (und es waren nicht nur Frauen beteiligt!) - beschlossen wir, nach Las Lajas zu fahren, um Freunde zu besuchen, die dort bald ein Resort bauen möchten.


In Las Lajas verliebte ich mich sofort in den Ort: 14km langer, menschenleerer Strand (hab noch mal ne Flasche gefüllt - werden dann also insgesamt vier Flaschen sein, die nächste wird in Bocas del Toro abgefüllt!), viele Palmen mit Kokosnüssen, Häuser mit einer Top-Einrichtung... Ein Priester war gerade dabei, das Haus zu weihen, als wir bei den Freunden ankamen. Ständig tauchte er eine Pflanze in einen Kanne Wasser und bespritzte dann alle Anwesenden und die Wänder des Hauses, währenddem er ein Gebet sprach!



Später vergnügte ich mich am Strand - mit Muscheln, Vögeln und etlichen Krebsen. Baden ging ich mit den 4 Hunden der Familie - die kamen sogar mit mir in die meterhohen Wellen! Ich weiss leider nicht, wie diese Rasse heisst - aber ich habe mich verliebt=)




Todmüde freute ich mich auf mein Bett. Wie der folgende Morgen war, als der Wecker läutete, könnt ihr euch wohl vorstellen...

4 Kommentare:

  1. *dahinschmeeeeeeeeeelz*

    "Später vergnügte ich mich am Strand - mit Muscheln, Vögeln und etlichen Krebsen."
    Die Armen Viecher. Leben sie noch? :-p

    AntwortenLöschen
  2. Auso langsam aber sicher bisch du gloub SECO süchtig.....:-). das tönt aues wieder wunderschön und ig wär ou gärn grad dert. Hesch äs föteli vodä hüng? grüessli m.g.ausb.

    AntwortenLöschen
  3. Mmh, mit Vögeln am Strand vergnügen klingt ausgesprochen gut...würde mir auch Spass machen!

    AntwortenLöschen
  4. @ClavaM: du kannst froh sein, hab ich mich mit krebsen vergnügt, die fressen nämlich den ganzen sand weg, den ich dir nach hause bringen werde!
    im ernst: wie gesagt, Männer eben;)
    @m.g.: nenei, i mues itz ä seco-diät machä, dä macht mr nämlech dünnschiss hani usegfunge - sone kack=( abr i cha mrs äuä gliich nid vrkneifä ä fläschä mitheiznä=) vo dä hüng hani leidr ke föteli, si si när äbä nümme ume gsi=(
    @MiH: wie war das nochmal, du wolltest doch meinen blog nicht mehr lesen?;)

    AntwortenLöschen