Dienstag, 12. Oktober 2010

Aliens...

...oder doch nur eine medizinische Anomalie?!

Wer kennt ihn nicht, unseren E.T.! Mit dem US-amerikanischen Science-Fiction-Film und der  Aussage der Haupt"person": "Nach Haaaauuusseeeeeee!" (dabei mit dem seltsamen Finger in die Lüfte zeigend) wurde E.T. 1982 berühmt....



Ein Film, den ich mir immer gern angeschaut hab - und wieder mal anschauen sollte, gerade wo ich mich doch mit Pädiatrie und Kraniosynostosen befasse. Die folgenden Zeichungen sind nicht etwa der Versuch, E.T. nachzuzeichnen, nein nein nein!
Jeder von uns kennt mittlerweile (nach 6 Jahren Studium) seine Fähigkeiten und seine Lernstrategien. Da ich ein photographisches Gedächtnis habe, zeichnete ich mir heute die folgenden Bilder auf, um mir bei allfälligen Fragen während der Pädiatrie-Prüfung die kranialen Fehlbildungen aus meinem Temporallappen zaubern zu können.

 von links nach rechts:
Scaphocephalus (vorzeitiger Verschluss der Sutura sagitalis)
Brachycephalus (vorzeitiger Verschluss der Sutura coronalis)
Trigonocephalus (vorzeitiger Verschluss der Sugura frontalis)
Plagiocephalus (asymmetrischer Verschlsus einer Naht, meist Sutura coronalis)

Das medizinische Wissen dazu, übersetzt in nicht-fachmännisch: wenn ein Mensch gezeugt wird und langsam ein Foetus entsteht, wird jedes Organ nach und nach gebildet. Beim Schädel wird vorerst ein Knorpel gebaut, der nach und nach wächst und dann verknöchert, wobei die einzelnen Teile des Schädels einen anderen Ursprung haben, und zwar aus dem Gewebe, das einmal aus mütterlicher Eizelle und väterlichem Samen entstand. Durch das Wachsen der Schädelknochen entstehen, sobald sie nahe genug aneinander sind, bindegewebige Suturen (="Nähte"). Beim Neugeborenen sind die Knochen noch nicht überall nahe genug aneinander gekommen, deshalb entstehen die "Fontanellen". (Falls ihr mal ein Neugborenes treffen solltet: diese Fontalnellen sind am Schädel tastbar! Sie sind im Gegensatz zum restlichen Teil des Schädels weich und lässt sich normalerweise eindrücken!)
Es ist also normal, dass diese Suturen nach und nach miteinander knöchern verwachsen und so dem Schädel  und auch dem Gehirn ein physiologisches Wachstum  gewährleisten. Trotzdem kommt es vor, dass diese Nähte frühzeitig zusammenwachsen = "Kraniosynostosen". Daraus entstehen dann diese "Alien-like" Schädelformen.

Also nicht erschrecken, falls ihr mal einer Person mit seltsamer Kopfform begegnen solltet - muss nicht unbedingt ein Alien sein! Obwohl ... ein Trigonocephalus (der zweite von rechts) hat doch wirklich eine frappante Ähnlichkeit mit E.T., meint ihr nicht?)

1 Kommentar:

  1. und fertig ge-ffb-lt? bin beeindruckt von deinen malerischen fähigkeiten! mit diesen voraussetzungen kann das ja nur noch gut kommen! :-) schöne obed & nüm z'streng... juchzi i gönn mer jetzt mol mini etliche fernsehseriene

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