Dienstag, 26. Oktober 2010

Organspende

In der Schweiz sind über 1000 Menschen auf der Warteliste für ein Organ, zwei Drittel davon sind Nierenpatienten. Es gibt immer mehr Patienten, die während der Wartezeit auf ihr Organ versterben... Schade eigentlich, könnte man doch bei einer höheren Anzahl an Spendern etlichen Menschen helfen, ihr genetisch-, alters-, tumorös- oder infektionsbedingt nicht mehr adäquat funktionierendes Organ zu ersetzen und ihnen somit ein neues, vielleicht sogar noch langes Leben zu ermöglichen.

Wieso man hierzulande nicht eine Krankenkassenprämienreduktion einführt, wie sie bereits in den Niederlanden existiert (10% Reduktion auf der Krankenkassenprämie, wenn ein Bürger einer Organentnahme nach seinem Tod zustimmt!), bleibt mir ein Rätsel! Somit könnte man bestimmt eine beträchtliche Anzahl an Menschen motivieren, sich einen Organspenderausweis machen zu lassen und durch eine allfällige Spende einem anderen Menschen und dessen Umfeld ein neues Leben zu schenken.

  • Was ist schon ein Organ nach dem Tod? Ist es die Vorstellung, nach dem Tod aufgeschnitten zu werden, die einen daran hindert einen Ausweis ausstellen zu lassen? Bei einer Operation wird man doch auch aufgeschnitten!
  • Hat man Angst, nicht mehr vollständig zu sein nach einer Organspende? Obwohl man danach ohnehin verbrannt wird oder unter einigen Kilos Erde begraben wird?
  • Hat man eine vegetarische oder allzu tierliebende Haltung und deswegen Mitleid mit allen Krabbeltieren und Regenwürmern, die nach einer Organspende einen Leckerbissen weniger auf ihrem Speiseplan haben?
  • Will man es den Freunden und Familie nicht antun, einen aufgeschlitzten und entstellten Verstorbenen ansehen zu müssen? (Kleiner Hinweis: jeder Organspender wird so "wieder hergestellt", dass nichts zu sehen ist, es sei denn man möchte den Verstorbenen noch unbedingt einmal nackt sehen..)
  • Wieso hilft man einem Menschen, der aufgrund eines akuten Herzinfarkts gerade zusammengesackt ist und gleichzeitig îst nicht bereit dazu, nach dem eigenen Tod ebenfalls Leben zu retten mit einer kleinen Organspende?
  • Ist es purer Egoismus unserer verdorbenen Gesellschaft? Immer nehmen und an sich reissen, aber sobald um's Geben und Aufopfern geht, zieht man den Schw*** ein?
Keine Ahnung... Aber die Prämienreduktion wäre echt eine gute Sache.  Ich bin gespannt, was sich Politiker, Swisstransplant und die Krankenkassen dazu überlegen werden!

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