Freitag, 30. April 2010

Studentisches Leben

Wie ich heute feststellen musste respektive durfte, erlebte ich heute den wahrscheinlich letzten Tag als Studentin im Spital! Ganze 5,5 Jahre habe ich bisher studiert... Anfangs waren es nur Vorlesungen und Prüfungen - initial Physik, Chemie und Bio sowie ein bisschen Medizingeschichte und einiges der Medizin. Kein Problem für Gymnasiasten mit Schwerpunktfach Biologie/Chemie! Für Wirtschaftsgymnasiasten schon eher schwierig... Danach folgten die Fächer, weshalb man eigentlich Medizin studieren wollte - Anatomie, Pharmakologie, Innere Medizin, Chirurgie.. und natürlich Praktika über 3 Jahre (mit Pausen durch Vorlesungen und Prüfungen)!



Wie ich die Zeit meines Studiums beschreiben würde:
- Bücher sind zeitweise die dicksten Freunde
- Parties ohne Ende
- Bekanntschaften und Freundschaften fürs Leben
- Erfahrungen, die einem nie verloren gehen werden
- die grösste Entwicklung des "sich selbst" mit Verfestigung seiner Lebensvisionen und -grundsätzen!
- ein selbständiges Einteilen der Arbeit, um ein Erfolgserlebnis zu erreichen
- nach Hause gehen, wenn man gerade Lust darauf hat
- Zeit für Hobbies, Freunde und Familie fast ohne Ende!
- Zeit für Nebenjobs und Geld (ok gut, schlechtes Argument, denn bald werde ich mehr verdienen als ich je mit meinen Nebenjobs verdient hatte!)
- selbständige Freizeit- und Arbeitsplanung
- lernen, sich von Personen respektive Patienten zu distanzieren - egal, wie sympathisch die einem erscheinen... Als Mediziner gilt: "Empathie erfreulich, Sympathie zerstört dich!" Schwierig sag ich nur - auch nach 5,5 Jahren Studium...
- das junge Leben geniessen...



Jetzt erwarten mich 2,5 Monate Vorlesungen der Medizinischen Fakultät Bern - danach folgende Prüfungen:
- 20.7.: Gynäkologie, Geburtshilfe, Pädiatrie
- 26.7.: Chirurige, Katastrophenmedizin, Anästhesiologie
- 3.8.: Innere Medizin, Pharmakologie

Danach die mündlichen Prüfungen, von denen noch keine Prüfungsdaten bekannt sind... Im Glücksfall werden die bis anfangs Oktober andauern, gef**** Personen müssen bis Ende November büffeln und Prüfungen ablegen...

Bis ich meine erste Stelle als Pathologin antreten werde, wird einige Zeit vergehen... Gerne würde ich in die Wunderkugel schauen und mich in 5 Jahren sehen - aber wer möchte das schon nicht und niemand kann es?!
Auf gehts in die wohl forderndste Phase meines Lebens - Beenden eines Medizinstudiums, Erarbeiten eines Doktortitels, Lernen bis zum geht nicht mehr statt Ausflügen in die Berge und Feierabendbierchen...

Na dann, auf gehts!!!

3 Kommentare:

  1. Gehören die Prüfungen alle ins Grundstudium? Gynäkologie & Pädiatrie sind ja überhaupt nicht dasselbe! (Sorry, habe mich noch nie mit einem Medizinstudium befasst). Und weshalb wird Deine erste Stelle die als Pathologin sein? Muss man erst an Toten rumschnipseln bevor sie einen an die lebendigen lassen?
    Nichts desto trotz finde ich den Arztberuf äusserst spannend. Und ich als M.C.-Patientin habe nicht gerade wenig Kontakt zu Ärzten. Trotzdem immer wieder interessant wie unterschiedlich Menschen in gleichen Berufsgattungen sein können! Erlebe ich übrigens auch in meinem Beruf....

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  2. Ja, die gehören alle dazu... Gyni und Pädi sind schon nicht dasselbe, aber es geht in dieselbe Richtung! Sobald du ein Kind auf die Welt bringst, musst du je nach Klinik sowohl Gyn- als auch Päd-Fähigkeiten mitbringen!! Aber bei uns im Grundstudium haben Gynäkologie und Pädiatrie weniger Gewicht als Innere Medizin und Chirurgie, deshalb werden diese Fächer je nur 2h schriftlich geprüft, Innere und Chirurgie jedoch je 4h schriftlich und dann noch je 30min mündlich!
    naja, meine erste Stelle - 1. lernst du auf der Pathologie vieles! 2. mag ich chirurgische Tätigkeiten! 3. möchte ich nicht in die Klinik, weil man da eher Bürogummi ist in den ersten paar Jahren und wenig vom sonstigen Leben hat... 4. wäre Rechtsmedizin ein toller Job, und dafür braucht man Patho!
    Nein, du musst nicht erst Pathologie machen, bevor du woanders schnippeln darfst! Manche meiner Studienkollegen beginnen ihre Karriere auf der Chirurige!
    Sprich: bewirb dich da wo du willst und einen Job erhältst - Hauptsache nicht arbeistlos!!!

    "M.C." habe ich als Abkürzung noch nie gebraucht - Morbus... ?!?!? Vielleicht auch was banaleres - aber Abkürzungen sind immer der Töter bei Medizinern;)

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  3. M.C. = Morbus Crohn...
    Danke für alle diese Infos! Pathologie ist sicher sehr spannend, aber auch etwas gruselig. Aber noch schlimmer ist sicher als "Bürogummi" zu enden!

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