Mittwoch, 2. Dezember 2009

Intrapersonelle Konflikte

Wenn es einen schon mal wieder nach Hause zieht, bleibt man doch gerne etwas länger, verquatscht sich mit Mama und Bruder und gibt dem Muttchen Nachhilfe beim Internet-Handling. Richtig schön wars, wieder mal zu viert am Tisch zu sitzen, afrikanisches Couscous zu essen und mit einem Glas Rotwein anzustossen. Schade, dass es dies nicht öfter gibt - oder vielleicht ist es eben gerade gut so?!

Auf jeden Fall konnte ich es nicht lassen, etwas früher nach Hause zu radeln, um wieder einmal eine meiner alten Laufrouten aufzusuchen. Zuerst der Aare entlang, danach auf der anderen Uferseite im verschneiten und versumpften Wald zurück. Eine Zeit zum Entspannen, Aggressionen loszuwerden, dem Körper mit einem Endorphinstoss die Möglichkeit zu geben, Freude auf eine etwas andere Art zu tanken, den Winterspeck bekämpfen (ich habe tatsächlich am 2. Wintertag festgestellt, dass ich Winterspeck angesetzt habe - wer hat dieses Wort erfunden? Oder gilt für die Winterspeck-Zeit eine längere Periode als die 3 Monate?) Auf der Waage in Muttis Kleiderschrank habe ich mich auf die Anzeige blickend gefragt, ob dies schon für eine höhere Kampfgewichtsklasse reichen würde... Der Herbst, die damit zunehmenden dunklen Tageszeiten sowie das neblige und nasse Wetter mit dem folgenden Kürzen der Trainingseinheiten, das gemütliche Beisammensein mit leckerem Essen und einem guten Glas Wein, der um 30min verkürzte Arbeitsweg per Fahrrad, nicht zuletzt meine durchgemachte Pyelonephritis haben dazu geführt, dass sich die Lipocyten frischfröhlich zu vermehren scheinen. Ich sage jedoch NEIN ihr kleinen Scheisser, euch wird der Kampf angesagt! 2 Kilos müssen runter!

Wieder einmal auf dieser Laufroute bemerkte ich, wie meine Kondition abgegeben hat. Schon während des Laufs verfluchte ich jede Kippe, die bei einem Bierchen, nach einem Abendessen oder einfach sonst in einem gemütlichen Moment graucht wurde und war somit bereits am Pläne schmieden, wie ich meine ca. 10 Zigaretten pro Woche reduzieren könnte, als ich gerade in die Zielgerade einlief und nochmals die Beinchen schneller laufen liess... Nach gefühlter 10km längerer sowie gefühlten 10min zusätzlicher Zeit kam ich am Ziel an - und stellte erstaunt fest, dass nur 2 Minuten fehlten zu meiner Rekordzeit diesen Sommer. Damals warens 48min, jetzt sinds 50. Es entwickelten sich intrapersonelle Konflikte - als leidenschaftliche Sportlerin und Genussmenschen weiss ich nicht, was ich jetzt mit meiner Anti-Zigaretten-Plänen anstellen soll. Naja, schaden kanns ja nicht, also wird versucht, erst mal nur noch am Wochenende zu rauchen und nur in Beikonsum von Alkohol.

Keine Panik Leute, auch wenn die 2 Kilos bleiben und mein Gehirn die Anti-Zigaretten-Pläne ablehnt - ich bin unglaublich zufrieden und glücklich! Ganz bestimmt werd ich mich nicht unters Messer legen oder Mike Shiva fragen, ob er mir den Zigarettenkonsum irgendwie austreiben könne. Aber schön wärs trotzdem, wenn ich ein Massengrab für die Lipocyten basteln könnte, auch wenn nur in Gedanken.

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