Freitag, 6. Januar 2012

Die Klinik...

Seit einer Woche arbeite ich nun nicht mehr im pathologischen Bereich, sondern in der Klinik, wo lebendige Menschen meine Hilfe brauchen. 


Quelle: dulcinea.mywoman.at


Einige "Schmöckis" aus dem medizinischen Alltag:


- Patient X hat mal wieder versucht, über die Feuertreppe zu entkommen...
- Patient hat mit der Urinflasche (der vollen, wohlgemerkt) nach der Pflege geworfen, weil sie offenbar nicht anständig putzen würde...
Patient mit Fraktur im Beckenberich versucht zu erklären, warum der klapprige Holzstuhl nicht eine angemessene Stütze war und sie deshalb gestürzt sei...
Patient weicht immer mehr Farbe aus dem Gesicht und die Ansprechbarkeit ist nicht mehr gegeben... es ist Warten angesagt...
Patient T sagt über die Hautcrème, die er bisher erhalten hat und aus medizinischer Sicht eher kontraindiziert ist (heisst = die Symptome verschlimmert), dass sie sehr gut tue, schliesslich werde er jeden Tag von netten Damen eingecremt und erfahre so ein bisschen Zuneigung...
Patient R wird eingewiesen aufgrund seiner Depression, aber es ist bei Eintritt eher seine Frau, die uns den Eindruck macht, als benötige sie eine Hospitalisation...
- Telefon vom Altersheim: die eben entlassene Patientin sei stets dabei, eine andere Ausgangspforte zu finden...
- Patient U isst nur abgepackte Sandwich von der Cafeteria, da der Rest vergiftet sei und man ihr Geld stehlen wolle...
- ein 90-jähriges Leben, das wie ein Kleinkind wirkt und alles neu erlernen muss...
- akzeptieren, dass man Abschied nehmen muss...




...und vieles mehr...




Das Fazit für die erste Woche lautet also folgendermassen: 
- Begeisterung
- Zuneigung gegenüber älteren Menschen
- Nervosität vor dem ersten Dienst (bereits 1 Woche nach Arbeitsbeginn...)
- Wohl fühlen
- Schwierige Situationen meistern lernen
- Emotionale Distanz wahren lernen
- Innere Ruhe
- Zufriedenheit
- Eustress (= Stress im gesunden Mass)
- irgendwie angekommen...

1 Kommentar:

  1. Nicht einfach mit alten Menschen - aber immer wieder bereichernd! Sofern man sich die Zeit für sie nimmt, denn das muss man haben mit ihnen. Und parallelen zu Kleinkindern fallen einem auf, oder nicht? Trotzdem, ich merke, dass es Dir Spass macht mit dieser neuen Aufgabe! Bin auf weitere "Anekdöteli" gespannt! ;o)

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