Mittwoch, 18. November 2009

Auf Antworten hoffen und zwischendurch Kaffee trinken...

Bei meinen Umfragen treffe ich immer wieder nette Leute: ehemalige Professoren der Uni, Studenten, Schüler, schlottrige Opis, bananenkrumme Omis, Touristen aus Dänemark, Slowenien, Griechenland, England, Norwegen, Deutschland... Um die Japaner mache ich jeweils einen grossen Bogen, die fändens wohl noch toll, jemanden runterspringen zu sehen, nur um einen Schnappschuss für ihr Fotoalbum zu erhalten. Die interessantesten Antworten kriege ich jedoch bei der Frage: "Grüessech, heit dir äch 2 Minutä Zyt fürne Umfrag vor Uni?" Schon eine Nuance bei der Fragestellung vermag eine je nach dem grössere oder kleinere Menge an Befragten ausmachen. Steigerung der Teilnehmenden bei den Stichwörtern in zunehmender Reihenfolge "2 Minutä", "Uni", "Uni Bern", "Doktorarbeit",  "meine Doktorarbeit", "meine medizinische Doktorarbeit". Abnahme der Teilnehmenden teillweise bei Stichwort "Brückensuizide" - warum auch immer, regt jedenfalls zum Denken an.
Nun, die netten Antworten zu der bereits erwähnten Frage:

"Danke"  ----------- eehmm, ja bitte!?
"nei, leidr nid" ------ Ehrlichkeit währt am längsten!
"i bi nid gfährdet" --- schon mal was von zuhören gehört bevor man die Klappe aufreisst?
"i ha scho abgschtumme" ---- dito

Was es aber auch gibt und mich beunruhigt, sind diejenigen, die von vornherein gleich NEIN sagen und mich abschätzig anschauen, als wäre ich den Drogen verfallen oder als müsste ich um Almosen betteln. Sehe ich wirklich so schlimm aus?! Lass mich nachdenken... Morgens mags ja sein, dass meine Augen aussehen wie Schusslöcher, aber nachmittags kann ich die ablehnende Haltung gar nicht verstehen - oder!?

Naja, die tollsten finde ich ja diejenigen, die sich höchstens 2 Minuten Zeit nehmen wollen und man sich dann per Du nach einer halben Stunde Psychologie, Gesellschaft, Ethik und Menschlichkeit unterhalten hat.


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